Ölheizungsverbot – was ist tatsächlich dran?
Die wichtigsten Fragen und Antworten, die sich unsere Kunden zum Thema Ölheizungsverbot stellen
In Österreich sind nach wie vor ungefähr 600.000 Ölheizungen in Betrieb, welche schon 20 bis 25 Jahre am Buckel haben. Raus aus den Häusern Österreichs müssen alle 600.000 Stück aber trotzdem – und zwar bis 2035.
Sie sind einer davon, der noch mit solch einer alten Ölheizung seine eigenen vier Wände heizt? Dann haben Sie die Neuigkeiten rund um die Austauschpflicht für alte Ölkessel und das Ölheizungs-Verbot in Österreich möglicherweise verunsichert oder gar beunruhigt? Wir finden, es ist höchste Zeit, Klarheit zu schaffen.
Im nachstehenden Artikel finden Sie alle Infos, was Sie als Eigentümer von Ölheizungen wissen sollten…
Ölheizungsverbot: Wie ist die aktuelle Lage?
Auf europäischer Ebene wurde lange darüber verhandelt, wie ein klimaneutrales Europa erreicht werden kann. Seit dem Frühjahr 2021 ist man diesem Ziel aber nun einen Schritt näher gerückt und die Bundesregierung hat das Klimaschutzpaket 2030 verabschiedet. Wesentliche Aspekte von diesem Klimaschutzpaket ist unter anderem die Ölheizung, das Ölheizungsverbot sowie weitere Förderungen dazu.
Wichtig ist, dass die Treibhausgasemissionen bis zu 55 Prozent bis zum Jahr 2030 gesenkt werden müssen. Doch sind jetzt aus diesem Grund alle Ölheizungen verboten? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich unsere Kunden, welche wir hier beantworten möchten.
-) WERDEN BESTEHENDE ÖLHEIZUNGEN VERBOTEN?
Ein allgemeines Verbot mit Öl seine eigenen vier Wände zu heizen, ist im aktuellen Klimapaket nicht festgelegt worden. Eingebaute Ölheizungen dürfen auch weiterhin zum Heizen betrieben werden.
Allerdings gilt: Für Standard-Ölkessel, welche schon älter als 25 Jahre sind und bei denen es sich nicht um einen Brennwert- bzw. Niedertemperaturkessel handelt, müssen getauscht werden.
-) ÖLHEIZUNG ERSETZEN, ABER GEGEN WELCHE?
Wer seine bestehende Ölheizung tauschen möchte, hat eine große Auswahl an Heizsystemen. Egal für welches Heizsystem man sich schlussendlich entscheidet, mit jeder neuen Heizungsanlage leistet man einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz.
-> Ölheizung tauschen für eine moderne Öl-Brennwertanlage:
Eine gute Lösung den veralteten Ölkessel gegen einen hocheffizienten Ölbrennwertkessel zu tauschen. Dieser Heizkessel kann nämlich bis zu 98 Prozent des eingesetzten Heizöls in nutzbare Wärme umwandeln und so Heizkosten niedrig halten. <hier mehr zur Öl-Brennwertheizung>
-> Ölheizung tauschen für einen Öl-Brennwertkessel mit Solarthermie:
Wenn man jedoch mit Öl weiter heizen möchte, sollte man den Einsatz einer Solarthermieanlage in Betracht ziehen. Eine Solarthermie in Kombination mit einer Öl-Brennwertanlage entlastet nämlich auch die Umwelt. Bis zu 35 Prozent Heizenergie kann eingespart werden. <hier mehr zur Komination von einer Öl-Brennwertheizung mit Solarthermie>
-> Ölheizung tauschen für eine Pelletkesselanlage:
Möchte man langfristig umweltschonend heizen, dann ist eine Pelletanlage eine gute Entscheidung. Grund dafür ist, dass die Pellets regional hergestellt werden können und so das Warmwasser und die Wärme für das Eigenheim erzeugt werden können. <hier mehr zur Pelletheizung>
-> Ölheizung tauschen für eine Wärmepumpe:
Die Energie, die eine Wärmepumpenheizung nutzt, stellt die Umwelt unbegrenzt und kostenfrei zur Verfügung. Eine Wärmepumpe benötigt zudem nur einen geringen Anteil Strom für den Antrieb und die Pumpe, um diese Energie nutzbar zu machen. Eine Wärmepumpe arbeitet unabhängig von fossilen Brennstoffen und trägt aktiv zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes und zum Klimaschutz bei. <hier mehr zur Wärmepumpe>
Auf was muss jetzt geachtet werden? Muss der Ölkessel sofort getauscht werden? Wie sehen die Förderungen aus?
Betreiber einer Ölheizung müssen nicht sofort den Kessel tauschen. Konkreter Handlungsbedarf besteht allerdings für Betreiber veralteter Heizsysteme; vor allem, wenn diese älter als 25 Jahre sind.
Betreiben Sie zurzeit einen Brennwertkessel oder Niedertemperaturkessel für Öl, besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Denn es dürfen unter anderem Öl-Brennwertkessel und Niedertemperaturkessel weiterhin betrieben werden.
Bezüglich Förderung kann man jetzt schon sagen, dass die nachgefragte Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“ auch 2022 fortgesetzt wird. Die Förderungsaktion soll Betrieben und Privaten den Umstieg von einer fossil betriebenen Raumheizung auf ein nachhaltiges Heizungssystem erleichtern. Damit setzt das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) einen weiteren, wesentlichen Schritt zur Klimaneutralität.
Für die Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“ und die Sanierungsoffensive 2021/2022 stehen für Private und Betriebe insgesamt 650 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind 400 Millionen Euro für den Kesseltausch und die Förderungsaktion „Raus aus Öl“ reserviert.
Somit werden all jene, welche aktuell noch eine Ölheizung eingebaut haben, staatlich gefördert. Unabhängig von der Region und dem Alter des Heizkessels will der Bund den Ausstieg von Ölheizungen finanziell fördern. Wenn Sie also Ihre vorhandene Ölheizung gegen einen umweltfreundlichen Wärmeerzeuger tauschen, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe oder einem Pelletskessel kann man von hohen Zuschüssen bzw. Förderungen für die Investitionskosten profitieren.
Weitere Infos zur Förderung „Raus-aus-dem-Öl“ finden Sie auch <hier>.
Weg von Öl – Überblick über das Aus der Ölheizung:
Dieser Fahrplan betrifft das österreichweite Öl-Aus. Bundesweit erfolgt der geplante Ausstieg schrittweise nach folgendem Fahrplan:
2020 – Keine Ölkessel mehr im Neubau
Bereits seit 1. Jänner 2020 sind in Neubauten (Ein- und Mehrfamilienhäuser) keine Heizzentralen für flüssige fossile (Öl) oder für feste fossile (Kohle) Brennstoffe mehr zulässig.
2021 – Ölkessel sind auch für Sanierungen nicht mehr erlaubt
2026 – Keine Betriebserlaubnis mehr für Ölkessel >25 Jahre
Mit 2026 kommt das Aus für alle Ölheizungen, die älter als 25 Jahre sind. Bestehende Anlagen verlieren ihre Betriebserlaubnis und müssen getauscht werden.
2035 – Die Ölheizung hat ausgedient
Das endgültige Aus für die Ölheizung im Ein- und Mehrfamilienhaus kommt 2035.
Fazit:
Moderne Heizungen arbeiten nicht nur effizienter, sondern man kann auch noch jede Menge Heizkosten einsparen. Der zugeführte Brennstoff kann nahezu verlustfrei in Wärme umgewandelt werden, was wiederum gut für die Umwelt ist.
Wenn Sie von der Austauschpflicht ab 2026 betroffen sind, empfehlen wir folgende Vorgehensweise:
Kontaktieren Sie Ihren Installateur Ihres Vertrauens und sprechen Sie mit ihm darüber, welche Heizung für Ihr Haus das beste Verhältnis von langfristig eingesparten Energiekosten zu kurzfristigen Investitionen erzielt. Der Fachexperte kann dann genau errechnen, wie viel Leistung die Heizung für Raumwärme und Warmwasserbereitung in Ihrem Haus bereitstellen muss. Aufgrund dessen können Sie dann entscheiden, welches Heizsystem das Richtige für Sie ist. Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Heizungsmodernisierung. Hier können Sie nachlesen, wie bei uns der Fahrplan zu einem Heizsystem mit Zukunft ist <hier>.