Heizkörperthermostat: Was bedeuten die Zahlen wirklich?


Heizkörperthermostat-richtig-einstellenIst es in einem Raum im Haus bzw. in einer Wohnung zu kalt, führt kein Weg beim Heizkörperthermostat vorbei. Selbst die Kinder wissen schnell, dass die Ventile aufzudrehen sind, um es warm zu haben. Bei den meisten Heizkörpern gibt es fünf Stufen, über welche die Raumtemperatur geregelt werden kann. Doch haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, was die Zahlen auf dem Heizungsregler tatsächlich bedeuten? Oft heißt es einfach nur: „Dreh die Heizung mal auf Drei!“ Doch die Ziffern bedeuten nicht nur, dass wir die Temperatur beliebig hoch und runter fahren können – tatsächlich steckt ein wenig mehr dahinter.

Vor allem ist es wichtig zu wissen, dass es nicht heißt wenn die Heizung auf Stufe 4 steht, dass es dann wirklich 24 Grad im Raum hat. Denn wie warm es tatsächlich im Raum ist, ist abhängig von der Größe des Raumes im Vergleich zur Größe der Heizkörper. Ebenfalls spielt es eine wichtige Rolle, wie lange vorher nicht mehr geheizt wurde und wo sich der Heizkörper befindet. Denn wenn man zum Beispiel die Couch vor den Heizkörper schiebt, dann braucht der Raum viel länger, um warm zu werden.

Fakt ist: Wenn das Heizkörperthermostat falsch eingestellt ist, wird es nicht nur viel zu warm oder zu kalt, sondern die Heizung benötigt auch unnötig viel Energie.

Aber was sind nun die richtigen Einstellungen von einem Heizkörperthermostat? Oder ist es überhaupt sinnvoll das Thermostat beim Verlassen der Wohnung ganz runterzudrehen? Was bedeuteten die Ziffern auf dem Thermostatkopf? Wir erklären Ihnen, wie Sie das Heizungsventil richtig einstellen, um Energie und Strom zu sparen.

Erfahren Sie im nachstehenden Artikel was die Zahlen am Heizkörperthermostat aussagen…


Einstellung von einem Heizkörperthermostat:

Je weiter die Heizung aufgedreht wird, umso wärmer wird es im Raum – soweit nichts Neues. Auf einem Heizungsthermostat befinden sich Zahlen von eins bis fünf. Daneben sind auf den meisten Reglern zusätzlich Striche zwischen den Ziffern und häufig ist auch ein Sternchen am Beginn der Skala abgebildet. Doch nur die wenigsten wissen, um welche Art von Abstufung es sich dabei handelt.

Dabei stehen sie für ziemlich genaue Raumtemperaturen:

  • * (Sternchen): ca. 5° C, Frostschutz
  • Stufe 1: ca. 12° C
  • Stufe 2: ca. 16° C
  • Stufe 3: ca. 20° C
  • Stufe 4: ca. 24° C
  • Stufe 5: ca. 28° C
  • Sonne: Grundeinstellung bei 20 Grad Celsius
  • Halbmond: Nachtabsenkung bei 14 Grad Celsius

Jeder Strich steht für einen Grad. Um die Raumtemperatur individuell einstellen zu können und diese den Wärmebedürfnissen anzupassen, benutzen wir das Thermostat. Doch nicht nur das persönliche Nutzverhalten spielt hier eine Rolle, sondern auch der Faktor des Energiesparens. Dabei helfen zusätzlich die auf dem Thermostat abgebildeten Zahlen. Was man sonst noch berücksichtigen kann, um Energiekosten einzusparen und auch richtig im Herbst zu heizen, erfahren Sie im folgenden Artikel <So heizen Sie richtig im Herbst>.


Ist schnelleres heizen möglich, wenn man gleich auf Stufe 5 dreht?

Viele drehen den Heizkörper sofort auf die höchste Stufe, damit es schneller warm wird zuhause. Doch das funktioniert nicht: Ein Heizkörper wird nicht schneller warm, nur weil man ihn ganz hochdreht. Die Stufe beeinflusst lediglich bis zu welcher Raumtemperatur ein Heizkörper weiter heizt. Dazu misst ein Temperaturfühler im Thermostat die Raumtemperatur und gleicht sie mit der gewünschten Stufe ab. Wie schnell der Heizkörper hoch heizt, lässt sich also nicht mit dem Thermostat regeln.

Stellen Sie auf dem Thermostat die entsprechenden Zahlen ein, geben Sie damit eine Wunschtemperatur an. Im Abgleich zur Umgebungstemperatur reguliert das Ventil mit einem niedrigeren oder höheren Durchfluss des Heizwassers im Heizkörper die Raumtemperatur. Wenn die Umgebungsluft bereits relativ warm ist und der Sprung zur Wunschtemperatur nicht so groß, wird der Heizkörper auch nicht umgehend übermäßig heiß.

Aufgrund dieser Relation zwischen Wunsch- und Umgebungstemperatur befinden sich auf dem Thermostat auch Zahlen und keine Gradangaben. In einem großen Raum kann es demnach auch mal länger dauern, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Umso wichtiger ist es zudem, dass das Thermostat nicht mit Vorhängen oder Ähnlichem verdeckt wird. Eine höhere Stufe bedeutet daher, dass der Heizkörper über einen längeren Zeitraum Wärme abgibt.

Wenn man jedoch möchte, dass die Heizung schon 10 Minuten läuft bevor man die Heizung aufdreht, wären programmierbare Thermostate die Lösung. Sie passen auf jeden Heizkörper und lassen sich ganz einfach selbst austauschen.


Richtige Einstellung der Thermostate

Es ist zu empfehlen, dass die Temperatur der Räume im Haus unterschiedlich eingestellt wird. Wenn ein Raum kaum oder nur selten benutzt wird, sollte das Thermostat auf das Sternchen gedreht sein.
Dann läuft die Heizung nur, wenn die Temperaturen unter 5° C fallen. Das schützt die Heizung vor Frost.

Für die anderen Zimmer wären folgende Temperaturen ratsam:

  • Schlafzimmer: ca. 18° C (Stufe 2,5)
  • Bad: ca. 22° C bis 24° C (Stufe 3,5 bis 4)
  • Küche: ca. 18° C (Stufe 2,5)
  • Wohnzimmer: ca. 20° C (Stufe 3)

Tipp: Einstellungen über der Stufe 4 sind weniger zu empfehlen, weil sie eine höhere Energieverschwendung mit sich bringen. Denn wer die Temperatur im Raum um ein Grad senkt, spart schon rund 5 % der Heizkosten ein. Um den Spareffekt zu verstärken, bieten einige Hersteller für das Thermostat nicht nur Zahlen auf der Skala an, sondern zusätzlich sogenannte Sparclips. Damit können Sie obere und untere Begrenzungen festlegen oder gar eine bestimmte Temperatur blockieren.

Im Übrigen muss in der Regel die Nachtabsenkung nicht manuell eingestellt werden. Meist können Hausbesitzer dies über die Kesselsteuerung machen. In Mietwohnungen kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, wenn die Bewohner sich nicht sicher sind, wie der zentrale Kessel eingestellt ist.


Fazit

Die Temperaturen im Raum lassen sich über ein Thermostatventil einstellen. Die Zahlen beschreiben in der Regel eine Abstufung von fünf Schritten. Die Striche dazwischen bedeuten ein Grad. Die Wunschtemperatur ist entscheidend. Eine zu hoch eingestellte Heizung verbraucht unnötig Energie und wertvolle Ressourcen. Außerdem können Sie mithilfe dieser kleinen Maßnahme Heizkosten effektiv sparen.
Falls Sie sogar defekte bzw. veraltete Heizkörperthermostate in Verwendung haben, können Sie mithilfe eines Online-Checks vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eine schnelle Abfrage durchführen, ob sich ein eventueller Tausch bezahlt machen würde…

Ein Kommentar

  1. In unserer aktuellen Wohnung waren super alte Heizkörperthermostate verbaut.
    Daher und zusätzlich als Investition zum Geld und Energiesparen, haben wir mittlerweile smarte Heizkörperthermostate und sind damit suoer zufrieden. Natürlich muss man auf den Hersteller achten und sollte (aus meiner Erfahrung heraus) nicht unbedingt die billigsten Geräte kaufen, aber es gibt mittlerweile eine so breite Palette an guten Anbietern, die preislich absolut im Rahmen sind, dass man guten Gewissens nach kurzer Recherche zuschlagen kann (jetzt wo es aufs Frühjahr zugeht, werden mit Sicherheit auch wieder Vergünstigungen und Angebote beginnen).

    Was dort klasse ist, ist die direkte Einstellung und Ansteuerung einer expliziten Termperatur, also Schluss mit Strichen und googlen was diese bedeuten. 😀

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