Ist eine Regenwassernutzungsanlage sinnvoll?


Regenwassernutzungsanlage

Endlich Sommer und Temperaturen weit über 30 Grad Celsius… Gerade im Sommer, in Trockenperioden wird uns oft erst bewusst, wie wichtig Wasser eigentlich ist und zu welchen Problemen es kommen kann, wenn diese Ressource zur Mangelware wird. Es wird nicht viel darüber nachgedacht, wo das Wasser herkommt und ob genug vorhanden ist – Hauptsache die Swimming Pools und Bäder können gefüllt werden. Hobbygärtner pflanzen Gemüse und Obst für die Sommermonate an, die reichlich gegossen werden müssen, um auch Ertrag bringen zu können. Kommt es in diesen Wochen dann längere Zeit nicht zu Regen, belastet dies oft sehr stark die öffentliche Trinkwasserversorgung unserer Gemeinden. Daher ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass Trinkwasser durch Regenwasser ersetzt wird, wo immer es nur möglich ist. Eine Regenwassernutzungsanlage ist eine Möglichkeit Regenwasser im Haus und Garten anstatt von Trinkwasser zu verwenden. 

Nachstehend erläutern wir, warum eine Regenwassernutzungsanlage Sinn macht, wofür man Regenwasser einsetzen kann und welche Vorteile diese der Einsatz einer Regenwassernutzungsanlage bringt..


Wo kann im Haus und im Garten Regenwasser genutzt werden?

Die häufigste Regenwassernutzung ist die Bewässerung von Gemüse, Obst, Pflanzen und Bäume etc. sowohl im Haus als auch rund ums Haus, wie Balkon und Garten. Die Verwendung von Regenwasser beim Gießen von Pflanzen etc. trägt nicht nur zur Ressourcenschonung bei, sondern auch für Pflanzen bringt es eine positive Wirkung mit sich. Denn das weiche Regenwasser ist für Pflanzen oftmals viel verträglicher, als das im Verhältnis härtere Trinkwasser.

Problematisch ist die steigernde Versiegelung von Äcker und Wiesen, sodass wertvolles Regenwasser nur über Kläranlagen, in Bäche, Flüsse oder andere Gewässer abrinnen kann. Wichtig wäre es jedoch, diese natürliche Versickerung anzustreben, um Kanal und Kläranlagen zu entlasten, Überflutungen und Überschwemmungen zu vermeiden und so den Grundwasserhaushalt zu stabilisieren. Aus diesen genannten Gründen ist es sinnvoll, dass Sie darauf achten, wasserdurchlässige Lösungen in Form von Zufahrten, bei Abstellflächen oder Wege, auf Ihrem Grundstück zu integrieren.

Manche Kommunen in Niederösterreich fördern diese Regenwasserbewirtschaftung sogar, indem die Kanalgebühr um 10 % verringert wird, wenn das Regenwasser versickern darf und nicht in den Kanal laufen muss. Es gibt jedoch noch viele weitere sinnvolle Nutzungen als Alternative zum Trinkwasser. Hierzu zählt zum Beispiel die Verwendung des Regenwassers bei der WC-Spülung oder auch bei der Waschmaschine. Selbst Gartenteiche können mit Regenwasser im Hochsommer bei Verdunstung wieder aufgefüllt werden. Beachten sollte man hierbei nur, dass die pH-Werte nicht zu niedrig sind.


Wie kann Regenwasser gesammelt werden, um es für im Haus einsetzen zu können?

Regenwassernutzungsanlage_2Zur Sammlung vom Regenwasser gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Regenwasser kann entweder im Innenraum, meist Keller gespeichert werden (wie oben schon erwähnt), oder im Außenbereich, meist im Garten.

Die Außenvariante hat den Vorteil, dass auf keinen Stauraum im Keller verzichtet werden muss. Alte Klärgruben können auch oftmals als Regenwasserspeicher verwendet werden. Wichtig dabei ist, sich diesbezüglich über die rechtlichen Vorschriften in der Gemeinde zu informieren. Die kühle und dunkle Lagerung im Erdboden reduziert eine Verkeimung und Veralgung des Regenwassers.

Das Abfließen des Regenwassers über die Dachrinne des eigenen Hauses oder auch Gartenhauses, ermöglicht die Sammlung in einer darunterliegenden Regentonne. Hier ist jedoch darauf zu achten, dass Dächer aus Kupfer und Zink unlösliche und lösliche Metallverbindungen abschwemmen können. Diese können unter Umständen schädlich für unsere Umwelt sein. Bei Bitumenabdichtungen von Dächern mit Teerpappe ist ebenfalls abzusehen, da diese Biozide freisetzen können. 


Welche Vorteile bietet die Regenwassernutzung?

Die Regenwassernutzung bietet, aber nicht nur den Vorteil, dass die Umwelt geschont wird, sondern hat noch viele weitere tolle Aspekte:

  1. Reduktion von Trinkwasserkosten
  2. Einsparung der Ressource Trinkwasser
  3. Geeignet für die Nutzung von WC-Spülungen
  4. Speicher befüllt sich während Regenzeiten automatisch
  5. Entlastung der öffentlichen Trinkwasserversorgung während Trockenperioden

Was ist eine Regenwassernutzungsanlage?

Regenwassernutzungsanlage_3Eine Regenwassernutzungsanlage ist ein System mit dem für den Haushalt qualitativhochwertiges Brauchwasser aufbereitet wird, um dadurch die Trinkwassermenge als auch die Kosten sparen zu können. Dies gelingt dadurch, indem das Regenwasser mit Hilfe von sogenannten Regentanks zuerst gesammelt, dann gefiltert und schließlich mithilfe von Leitungen in das Haus gepumpt wird. So bekommen Hausbesitzer für bestimmte Bereiche im Haus als auch im Garten man denke beispielsweise an die Gartenbewässerung oder die Waschmaschine, Klospülung etc., frisches Wasser und kann so die Kosten für das Trinkwasser sparen. 

Regenwassernutzungsanlagen gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, die sich natürlich in ihrem Aufbau und der Funktion unterscheiden. In den meisten Fällen setzen sich die Regenwasserspeicher allerdings wie folgt zusammen:

  1. Zisterne beziehungsweise Regenwassertank
  2. Filter
  3. Pumpe
  4. Hauswasser-Werk
  5. Leitungssystem
  6. Steuerung
  7. Frischwasser-Nachspeisung (nicht zwingend erforderlich)

Wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch in österreichischen Haushalten bei 130 Liter pro Tag und Kopf und lediglich drei Liter davon zum Kochen und zum Trinken benötigt werden und der Rest beispielsweise für Toilettenspülungen 25 %, zum Wäschewaschen 10 % und im Außenbereich für Pool, Pflanzen etc. rund 14 % verbraucht wird, kann sich so eine Regenwassernutzungsanlage auf jeden Fall bezahlt machen. Denn gerade für diese Zwecke ist das weiche Regenwasser besonders gut geeignet. Werden diese Wasserverbraucher mit Regenwasser betrieben, so spart eine Familie ca. 30 – 50 % der Trinkwasserkosten. Eine Regenwassernutzanlage macht sich daher bereits nach kurzer Zeit bezahlt.


Wie funktioniert eine Regenwassernutzungsanlage?

Regenwassernutzungsanlage_1Das Regenwasser, welches über die Dachflächen über Fallrohre und Filter gesammelt wird, wird in einem großen Speicher (Kunststoff oder Beton) gesammelt. Dieser ist in den meisten Fällen im Garten unter der Erde zu finden, aber auch des Öfteren im Keller aufgestellt. Das Wasser wird gesammelt, gefiltert und zum Beispiel mittels Zisterne gesammelt.

Für die Verwendung des Regenwassers im Haus müssen eigene Rohrsysteme zur jeweiligen Entnahmestelle zum Beispiel zum Wasserhahn oder dem WC gelegt werden. Die Anlage an sich lässt sich mit Frischwasser nachspeisen. Optimal ist allerdings, wenn eine zweite Leitung für die Verbrauchsstellen installiert wird. Überlaufendes Regenwasser in der Zisterne gelangt entweder ins öffentliche Kanalnetz oder wird zur Versickerung weiter geleitet.


Was kostet eine Regenwassernutzungsanlage?

Wenn man sich eine Regenwassernutzungsanlage anschaffen möchte, muss man mit Kosten zwischen ungefähr 2.500 bis 5.000 Euro rechnen. Die Kosten der Regenwassernutzungsanlage hängen allerdings ab von der Größe der Zisterne und der Art der Nutzung, sprich ob diese nur für den Garten als auch für die einzelnen Bereiche im Haus wie für die Klospülung etc. eingesetzt werden soll. Was nicht außer Acht gelassen werden darf, sind auch die Wartungskosten die in regelmäßigen Abständen anfallen werden.

Geht man von einem Haushalt mit vier Personen aus, können mittels der Regenwassernutzungsanlage pro Jahr ungefähr 40 Kubikmeter Trinkwasser ersetzt werden. Sogar um die 60 Kubikmeter, wenn damit auch die Waschmaschine betrieben wird. Ungefähr kann man sich dann um die 200 – 400 Euro pro Jahr ersparen. 


Was ist bei der Regenwassernutzung zu beachten?

Regenwassernutzungsanlagen müssen gut gepflegt und gewartet werden, was natürlich auch einen gewissen Aufwand für die Eigenheimbesitzer darstellt. Denn auch wenn die hygienische Qualität vom Regenwasser den Anforderungen dem normalen Trinkwasser gerecht wird, kann es nicht mit dem Trinkwasser verglichen werden. Nähere Details <hier>.


Fazit:

Ein großer Vorteil der Regenwassernutzung ist, dass die Trinkwasservorräte und die Umwelt geschont werden. Sie entlastet Kanalisation und Kläranlagen bei starken Regenfällen. Regenwasserrückhaltung trägt außerdem zur Senkung der Hochwassergefahr bei.

Wer seine Wäsche mit Regenwasser wäscht, reduziert durch das weiche, kalkfreie Wasser den Waschmittelverbrauch. Auch der nachträgliche Einbau einer Anlage ist ohne Probleme möglich. Eine Baugenehmigung wird nicht benötigt.

Sie haben Interesse an einer Regenwassernutzungsanlage, gerne beraten wir Sie in einem unverbindlichen Beratungsgespräch! Kontaktieren Sie uns telefonisch unter 02758 80 980 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@kausl.com. Gerne können Sie auch nachstehendes Kontaktformular ausfüllen – wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung!

Ein Kommentar

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich habe in Leipzig – Thekla, am Baggersee, die Verlegung von neuen Abwasserrohren dokumentiert. In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls auf der Wiese eine Regenwasserauffangsanlage errichtet, wo das Regenwasser in der Grube langsam in den Boden sickert. Leider stand diese Art vom Regenwasserauffang nicht im gelesenen Bericht. Vom Hören und Sagen sollen solche Anlagen verbreitet angefertigt werden. Da würde mich schon eine fachliche Erläuterung interessant erscheinen. Wie gesagt, habe ich diese alles mit Bildern für die neue Chronik
    von Thekla , 2019 – 2029, verarbeitet.

    Mit frdl. Grüßen

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