Fussbodenheizung: Vor- und Nachteile im Überblick
Wissenswertes über eine Fussbodenheizung
Mittlerweile zählt eine Fussbodenheizung zum Standard in einem Gebäude. Die Fussbodenheizung wird aber nicht nur gerne in Neubauten, sondern auch in bestehende Gebäude eingebaut.
Im Vergleich zu herkömmliche Heizkörper hat die Fussbodenheizung viele Vorteile, man denke hierbei beispielsweise an die Abgabe von behaglicher gleichmäßiger Strahlungswärme! So wie überall, überwiegen allerdings die positiven Aspekte einer Fussbodenheizung nur dann, wenn die Heizung auch gut geplant, verlegt und eingestellt ist.
Natürlich bringt die Fußbodenheizung nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch ein paar Nachteile. Zum Beispiel fallen beim Einbau höhere Kosten an als wie bei einem Heizkörpersystem.
Welche Vor- und Nachteile die Fussbodenheizung hat, erfahren Sie im nachstehenden Artikel.
Wie funktioniert grundsätzlich eine Fussbodenheizung?
Die Heizsysteme zum Anschluss an die Zentralheizung bestehen grundsätzlich aus wasserführenden Rohrleitungen im Fußbodenaufbau eines Raumes.
Ist die Fussbodenheizung eingeschaltet, befördert eine Heizungspumpe vom Kessel erwärmtes Wasser durch die Fussbodenheizungsrohre. Diese verteilen zunächst die Wärme an den Boden und über diese anschließend in die einzelnen Räume.
Wie schon erwähnt, bringt eine Fussbodenheizung die Wärme in Form von Strahlung in die Räume. Dies ist somit eine komplett andere Funktionsweise als wie bei herkömmlichen Heizkörpern. Denn bei der Fussbodenheizung geht die sonnengleiche Wärmestrahlung direkt von den warmen Böden auf feste Körper über und sorgt für ein hohes Wärmewohlbefinden.
Durch den speziellen Aufbau der Fussbodenheizung dauert es jedoch immer etwas länger bis sich die Heizwärme im Raum verteilt hat. Jedoch hat die Heizung ein hohes Speichervermögen aufgrund der massiven Bodenaufbauten. So geben nämlich die Heizflächen auch dann noch Wärme ab, wenn der Kessel längst aus ist.
Wussten Sie, dass…?
Wenn die Heizungsrohre unter dem Estrich liegen, dauert die Erwärmung der Räume um einiges länger, als wenn man im Zuge von Sanierungen
die Heizleitungen gleich dicht unter der Oberfläche platziert!
Vorteile einer Fussbodenheizung:
Aufgrund der angenehmen Wärmestrahlung sorgt die Fussbodenheizung für behagliches Wohnen in den eigenen vier Wänden. Dies ist sogar der Fall bei niedrigeren Lufttemperaturen, wodurch auch die Heizkosten geringer ausfallen werden. Was wiederum die Effizienz von Brennwert- sowie Umweltheizungen fördert. So ist die Vorlauftemperatur des Heizwassers auf 35 Grad Celsius (bei älteren Systemen bis 55 Grad Celsius) bei einer einer Spreizung von 5 Grad Celsius (Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur) festgelegt. Die Oberflächentemperaturen des Fertigfußbodens dürfen 29 Grad Celsius im Aufenthaltsbereich, 33 Grad Celsius im Bad und 35 Grad Celsius in den Randzonen nicht überschreiten.
Betrachtet man den Aspekt der Raumgestaltung bietet die Fussbodenheizung weniger Nachteile als Vorteile. Denn die Bewohner sind bei der Einrichtung der Räume komplett frei und müssen keine Rücksicht auf möglich stehenden Geräte oder herumhängenden Heizkörper nehmen.
– Die Fußbodenheizung arbeitet versteckt.
Ein großer Pluspunkt der Fussbodenheizung ist auch, dass sie aufgrund des hohen Strahlungsanteils, wenig Staub aufwirbelt.
Hier ein Überblick der Vorteile einer Fussbodenheizung:
- behagliches Wohlbefinden durch eine angenehme Wärmestrahlung
- wenig Staub der aufgewirbelt wird
- geringe Vorlauftemperaturen notwendig
- sinkende Heizkosten
- günstig für die Effizienz von Brennwert- und Umweltheizungen
- keine Einschränkung bei der Einrichtung der Räume (wie es vergleichsweise bei Heizkörpern der Fall wäre)
- auf einer Vielzahl an verschiedenen Bodenarten effektiv
Nachteile einer Fussbodenheizung:
Ein Nachteil der Fussbodenheizung ist die Trägheit der Wärmeabgabe, wie oben kurz erwähnt. Aber auch der Einbau der Technik und die Verlegung der Fussbodenheizungsrohre etc. stellt einen größeren Aufwand dar und verursacht somit in weiterer Folge höhere Kosten.
Im Neubau ist dies die Installation schnell möglich, aber bei einem bestehenden Gebäude müssen zuerst alle Böden entfernt werden.
Ein weiterer Nachteil ist, dass sich eine Fussbodenheizung bei einem Defekt nur sehr kompliziert sanieren bzw. reparieren lassen. Denn auch hierzu müssen alle Böden entfernt werden.
Ältere Fussbodenrohre aus Kunststoff sind zudem nicht sauertstoffdicht. Darunter versteht man, dass Luft durch die Rohre in die Heizung strömt, welche an metallischen Bauteilen zu Korrosionserscheinungen führen könnte. In der Praxis hat sich jedoch schon oft gezeigt, dass der Lufteintrag durch undichte Verbindungen an Rohren oder Armaturen höher ist. Vorbeugen könnte man dies mit Systemtrennungen, die Fussbodenheizkreise mit einem Wärmetauscher und einer separaten Pumpe von der übrigen Anlage entkoppeln.
Hier ein Überblick der Nachteile einer Fussbodenheizung:
- höhere Installationskosten
- gerade in Bestandsgebäuden höherer Aufwand bei der Installation
- Flächenheizung arbeitet mit Zeitverzögerung
- alte Kunststoffrohre können große Schäden verursachen
- Leistung der Fussbodenheizung ist begrenzt
Wann ist eine Fussbodenheizung klug?
Wie jedes System, hat auch die Fussbodenheizung ihre Vor- und Nachteile. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die Fussbodenheizung in Alt- und Neubauten einzubauen sind.
Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die begrenzte Leistung in unsanierten Altbauten nicht immer ausreichend ist.
Vorbeugen könnte man dies mit Heizkörpern, die zusätzlich in den Wintermonaten eingeschaltet werden und so zur Wärme im Haus beitragen.
Fazit
Eine Fussbodenheizung kann in Alt- und Neubauten für wohlige Wärme sorgen. Man muss jedoch den höheren Installationsaufwand und folglich die Kosten dabei berücksichtigen.
Oftmals ist eine Fussbodenheizung jedoch nicht die richtige Option für ein Haus, da die Flächenheizsysteme meist träge bei der Wärmeabgabe sind.
Allerdings stellt für Allergiker die Fussbodenheizung einen hohen Komfort da, weil diese weniger Staub aufwirbelt. Sie kommt außerdem mit niedrigen Vorlauftemperaturen aus. Sie ist nebenbei effizient, umweltschonend und kostenminimierend.